Bewerbung für ein Praktikum
Praktika – Erfahrungen sammeln und Chancen nutzen
Am Anfang einer jeden Berufslaufbahn stehen viele Fragen. Vor allem die Frage danach, welcher Beruf der richtige ist, stellt sich immer, wenn sich die Schulzeit oder das Studium dem Ende zuneigen. Viele haben eine vage Ahnung oder eine Idee davon, wo die Reise hingehen soll. Andere wissen noch gar nicht, was sie tun sollen. Die wenigsten wissen mit Bestimmtheit, welchen Beruf sie erlenen wollen. Praktika sind eine hervorragende Möglichkeit, um erste Berufserfahrungen zu sammeln und sich in der Berufswelt zu orientieren.
Telefonische oder schriftliche Bewerbung – Was wird verlangt?
Welche Art der Bewerbung für ein Praktikum gewünscht wird, legt jede Institution und jedes Unternehmen individuell fest. Gibt es eine Praktikumsanzeige, sind oft genaue Angaben darin enthalten, welche Form der Bewerbung gewünscht ist. Meist wird eine schriftliche Bewerbung gewünscht. Schriftliche Bewerbungen können entweder über den Postweg oder per E-Mail verschickt werden.
Oft gibt es jedoch keine konkrete Anzeige. Entweder man erfährt über Umwege, dass ein Praktikumsplatz angeboten wird oder aber ein Unternehmen erscheint so interessant, dass eine Initiativbewerbung sinnvoll erscheint. In diesem Fall ist eine erste telefonische Kontaktaufnahme empfehlenswert, bei der in Erfahrung gebracht wird, welche Form der Bewerbung gewünscht ist. Die Unternehmen nutzen diese Gelegenheit bereits, um einen ersten Eindruck vom Bewerber zu erhalten. Demnach entscheidet hier das Telefonat wesentlich darüber, ob eine Praktikum angeboten wird oder nicht. Deshalb sollten solche Telefonate niemals unvorbereitet getätigt werden. Eine telefonische Kontaktaufnahme ersetzt aber niemals eine schriftliche Bewerbung.
Die telefonische Bewerbung
Die Vorbereitung ist hier das A und O. Niemals spontan zum Hörer greifen und „einfach mal nachfragen“. Nichts ist schlimmer, als beim ersten Kontakt den Anschein zu erwecken, dass man sich weder über seine eigenen Ziele im Klaren ist, noch sich wesentlich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat.
Wie bewerbe ich mich richtig?
Die Bewerbung ist der erste Eindruck, den der Arbeitgeber von dem Bewerber hat. Dieser erste Eindruck ist sehr wichtig, da er darüber entscheidet, ob die Bewerbung weiter beachtet wird.
Das Bewerbungsschreiben – Bei der Sache bleiben
Eine gutes Anschreiben sollte eine Din A4 Seite nicht überschreiten und folgende Punkte beinhalten:
Briefkopf (Absender/Adressat)
Ort/Datum
Betreffzeile
Anrede
Einleitung
Hauptteil
Verabschiedung
Grußformel
Unterschrift
Anlagen
Einer der häufigsten Anfängerfehler sind inhaltslose Lobhudeleien über das Wunschunternehmen. Ein Unternehmen möchte in erster Linie Nutzen daraus ziehen, dass es einen Praktikanten einstellt. Demnach geht es darum, Wissen, Fähigkeiten und einen möglichen Nutzen des Unternehmens von der eigenen Arbeitskraft hervorzuheben und dabei die richtige Form zu wahren.
Der Briefkopf
In den Briefkopf gehört sowohl der Absender als auch der Adressat. Beides sollte untereinander, links im Briefkopf, aufgeführt werden. An erster stelle gehört der Absender. Hier gehört neben dem vollständigen Namen auch die vollständige Adresse, die Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse hin.
Beim Adressen ist es wichtig, die Adresse des Unternehmens genau so zu übernehmen, wie sie in der Anzeige angeben wurde. Darüber hinaus muss hier die Abteilung genannt werden, in der das Praktikum absolviert werden soll. Idealerweise sollte hier ein Ansprechpartner genannt werden: „z. Hd. Frau/ Herr XY“. In der Regel ist dies der Leiter der Personalabteilung oder aber ein Praktikumsbeauftragter. In den meisten Anzeigen wird ein konkreter Ansprechpartner namentlich genannt. Im Zweifelsfall lieber noch einmal telefonisch nachfragen.
Ort und Datum
Das Datum des Schreibens darf nicht vergessen werden und gehört ebenfalls in den Briefkopf, rechts neben den Adressaten. Das ist sowohl für das Unternehmen als auch für den Bewerber wichtig. Nur so können beide nachvollziehen, wann die Bewerbung eingereicht wurde.
Die Betreffzeile
In der Betreffzeile wird kurz und prägnant der Anlass des Schreibens formuliert. Entweder der Bewerber nimmt Bezug auf eine konkrete Anzeige: „Ihre Anzeige auf ‚meinpraktikum.de‘: Praktikum im Bereich Telekommunikation“. Handelt es sich um eine Initiativbewerbung, sollte darauf hingewiesen werden, auf welchen Bereich sich der Bewerber bewirbt: „Bewerbung um ein Praktikum im Bereich Kommunikationstechnik“. Die Worte „Betreff“ oder „Betr.“ verwendet man heute nicht mehr. Es reicht, die Zeile durch Fettstellen hervorzuheben.
Die Anrede
Die geläufige Anredeformel „Sehr geehrte Damen und Herren“ sollte nach Möglichkeit vermieden werden und nur in Ausnahmefällen Verwendung finden. Persönlicher und damit vorteilhafter ist es, den Ansprechpartner beim Namen zu nennen: Sehr geehrte Frau Dr. XY“ oder „Sehr geehrter Herr YZ“. Hier bitte unbedingt darauf achten, dass der Name des Ansprechpartners richtig geschrieben wird. Kaum etwas ist so unangenehm, wie ein Schreibfehler an dieser Stelle oder wenn Vor- und Nachname verwechselt werden.
Die Einleitung
Die Einleitung umfasst nur zwei bis maximal drei Sätze. Üblicherweise wird hier genannt, worauf sich der Bewerber bewirbt, was den Anlass zur Bewerbung gab (etwa eine Anzeige oder ein vorangegangenes Telefonat) sowie eine Interessenbekundung. Außerdem sollte hier in einem Satz zusammengefasst werden, was der aktuelle Beschäftigungsstatus ist: „Zurzeit besuche ich die Abschlussklasse der XY Realschule“. Entscheidend ist, dass die Einleitung kurz und informativ ist.
Der Hauptteil
Bei dem Verfassen des Hauptteils ist es wichtig, immer die Anforderungen des Praktikums im Blick zu behalten. Die Personalabteilung des Unternehmens möchte wissen, wer sich bewirbt, was der Bewerber kann und warum er sich bewirbt. Diese drei W-Fragen müssen unbedingt beantwortet werden. Dabei gilt die Devise: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Hier gilt es, eigene Qualitäten, die für das Unternehmen von Nutzen sein können, hervorzuheben, ohne jedoch zu übertreiben. Bitte keine Lobgesänge auf die eigenen Fähigkeiten und keine lapidaren Äußerungen á la: „Ich bin so cool, Sie müssen mich einfach kennenlernen.“ Der Bewerber sollte zwar selbstbewusst, aber nicht überheblich wirken.
Es geht hier nicht darum, alles aufzuzählen, was man jemals gemacht hat. Maßgeblich sind nur Fähigkeiten, Eigenschaften und Kenntnisse, wenn sie etwas mit den Anforderungen des Praktikums zu tun haben.
Hier soll begründet werden, warum man sich bewirbt und weshalb man besonders geeignet ist, ohne jedoch den Lebenslauf komplett vorwegzunehmen. Es müssen also Prioritäten gesetzt werden. Schließlich muss das Bewerbungsschreiben möglichst auf eine Din A4 Seite passen. Bitte nicht schwafeln und damit wertvollen Platz und die Zeit des Personalleiters verschwenden.
Die Verabschiedung
Am Ende eines jeden Bewerbungsschreibens steht eine freundliche und persönliche Schlussformulierung, die ruhig auch selbstbewusst sein kann. Dabei sollte deutlich werden, dass man sich über ein Vorstellungsgespräch freuen würde und darauf hofft, eingeladen zu werden.
Die Grußformel
Am Ende steht immer eine Grußformel, die möglichst förmlich sein sollte. Gewünscht ist hier etwa „Mit freundlichen Grüßen“. Bitte bei dieser oder ähnlichen Formel bleiben und keine umgangssprachlichen Formulierungen verwenden, kein „ciao“ oder „cu“ oder irgendeine andere Formulierung, die man für gewöhnlich am Ende einer Textnachricht findet, die man über das Smartphone verschickt.
Die Unterschrift
Wenn man am Ende angekommen ist und die Bewerbung zufrieden ausdruckt, sollte die Freude darüber nicht zur Folge haben, dass man die Unterschrift vergisst. Die Unterschrift muss handschriftlich unter das Bewerbungsschreiben gesetzt werden. Damit sich die ganze Mühe überhaupt lohnt, sollte ein Stift verwendet werden, der „schön schreibt“, also am besten einen Füller mit blauer Tinte, keinen Kuli, der schmiert, keinen Textmarker, keinen dicken Filzstift.
Die Anlagen
Das Anschreiben endet mit einem Hinweis auf die Unterlagen, die sich ebenfalls in der Bewerbungsmappe befinden, die so genannten Anlagen. Nicht alle Anlagen müssen hier einzeln aufgeführt werden und können z.B. unter „Zeugnisse“ zusammengefasst werden.
Wer bin ich und wo komme ich her? – Der Lebenslauf
Der Lebenslaut ist ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der schriftlichen Bewerbung. Kurz und strukturiert müssen hier alle wichtigen, personenbezogenen Daten aufgeführt werden. Lebensläufe werden tabellarisch und chronologisch verfasst. Wichtige Gliederungspunkte sind: Persönliche Daten, Schulausbildung, Hochschulstudium/Berufsausbildung, Berufserfahrung (soweit vorhanden), Praktika und sonstige Kenntnisse (etwa Sprachen oder EDV-Kenntnisse). Ein Bewerbungsfoto kann Bestandteil des Lebenslaufs sein, ist aber nicht zwingende Voraussetzung.
Sauberkeit und Ordnung
Die Kategorie „Sauberkeit und Ordnung“ ist nicht nur eine Bewertungskategorie in der Schule gewesen. Gleichgültig für welchen Praktikumsplatz die Bewerbung verfasst wird, sollte auf einen sauberen Eindruck der Bewerbungsunterlagen geachtet werden. Das Papier sollte knitterfrei sein, keine Fettflecken oder andere Flecken aufweisen, also bitte keine Lebensmittel in die Nähe einer Bewerbungsmappe stellen. Am besten ist, wenn sämtliche Unterlagen auf 100g Papier gedruckt werden und nicht auf herkömmlichen 80g Kopierpapier.
Die Orthographie
Zu einem sauberen Eindruck gehört auch eine ordentliche Rechtschreibung, ein guter und sachlicher Ausdruck und grammatikalische Richtigkeit. Jede noch so gute Bewerbung wird sehr schnell aussortiert, wenn sie grobe orthographische Fehler enthält. Deshalb sollten alle Unterlagen gründlich geprüft werden, bevor sie abgeschickt werden.