Skip to main content

Vorbereitung und Checkliste für einen Praktikumsbericht

So schreibt man einen perfekten Praktikumsbericht

Praxiserfahrung ist wichtig für das spätere Berufsleben. Nur selten bietet sich die Gelegenheit, so tief in die Strukturen und Arbeitsweisen eines Unternehmens Einblick zu erhalten wie während eines Praktikum. Aus diesem Grund ist ein Praktikum mittlerweile in den meisten Studiengängen Pflicht. Ob während der vorlesungsfreien Zeit oder für ein ganzes Semester – die Dauer der Praktika ist in jedem Studienfach unterschiedlich. Damit das Praktikum dem Studenten oder der Studentin am Ende aber mit Credits angerechnet werden kann, ist in den meisten Fällen ein Praktikumsbericht vorgeschrieben. In diesem Text erfahrt ihr, was einen guten Praktikumsbericht auszeichnet und welche Fragestellung beim Schreiben helfen.

Was man wissen muss

In den meisten Fällen bleiben nach dem Praktikum noch ein paar Wochen oder sogar Monate, bis der Praktikumsbericht eingereicht werden muss. In der Regel umfasst der Bericht zirka zehn bis zwanzig Seiten, genauere Angaben zu Formatierung und Aufbau bekommt man meistens direkt bei der Studiengangs-Betreuung. An diesen offiziellen Vorgaben der Hochschule oder des Dozenten sollte man sich auf jeden Fall halten. Der Bericht wird ähnlich wie eine wissenschaftliche Arbeit aufbereitet. Man gibt einen Überblick über den Ablauf des Praktikums, die absolvierten Projekte und Tätigkeiten als Praktikant und gibt diesen mit Zitaten aus der Fachliteratur theoretischen Unterbau. Daher sind in den meisten Praktikumsberichten auch Quellenangaben nach wissenschaftlichen Zitierregeln und ein Literaturverzeichnis gefordert.

Sollte es keine genauen Vorgaben hinsichtlich der Formatierung geben, ist es wichtig, dass man ein neutrales und sachliches Layout wählt. Für das Deckblatt der Arbeit wählt man einen aussagekräftigen Titel und fasst im unteren Bereich kurz Angaben zur eigenen Person zusammen. Die Schriftart des Berichts sollte durchgängig und gut lesbar sein, oft nutzt man Times New Roman, Arial oder Calibri in den Schriftgrößen 11 oder 12. Für bessere Lesbarkeit kann ein Zeilenabstand von 1,5 sorgen. Am Seitenrand lässt man üblicherweise zwei bis drei Zentimeter Platz. Fett- oder Kursivschrift sollte man nur sparsam einsetzen, zur besseren Übersichtlichkeit kann man aber Über- und Unterüberschriften fett und farbig hervorheben.

Praktikumsbericht

Praktikumsbericht ©iStockphoto/shironosov

Das sollte drin stehen

Der Praktikumsbericht dokumentiert nicht nur die Tätigkeiten während des Praktikums, sondern bewertet auch die eigenen Vorstellungen, Erfolge und Erfahrungen. Zwar ist der Bericht für die meisten Studenten lästige Pflicht, gleichzeitig kann diese strukturierte Nachbereitung der Praxiserfahrung dabei helfen, wichtige Entscheidungen für die berufliche Zukunft zu treffen. Der Bericht verbindet den objektiven Tätigkeitsbericht mit einer subjektiven Bewertung der Erlebnisse und Erfahrungen.

Wie eine wissenschaftliche Hausarbeit wird auch der Praktikumsbericht durch eine einführende Einleitung und ein abschließendes Zitat eingerahmt. Dazwischen sollten die einzelnen Kapitel ebenfalls wie in einer wissenschaftlichen Arbeit klar strukturiert und gegliedert sein. Formatierung und Aufbau sind nicht nur wichtig für den ersten Eindruck, den sich der Dozent von dem vorgelegten Bericht macht. Beides hilft auch beim Schreiben des Berichts. Daher sollte man sich, bevor man mit dem Schreiben anfängt, eine sinnvolle Gliederung für den Praktikumsbericht überlegen.

Datenschutz

Während des Praktikums bekommt man einen Einblick in ein Unternehmen, wie er für Außenstehende so nicht möglich wäre. Während des Praktikums bekommt man folglich oft auch interne Informationen mit oder hat Zugriff auf interne Dokumente. Der für diese Informationen geltende Datenschutz sollte auch beim Praktikumsbericht unbedingt berücksichtigt werden. Zwar sollen Tätigkeiten und Erlebnisse möglichst detailreich beschrieben werden, sensible Informationen dabei aber ausgespart werden. Es ist daher ratsam, die Gliederung der Berichts vorher mit dem Praktikumsbetreuer durchzusprechen und diesem dann auch den fertigen Text nochmal zukommen zu lassen. Das hat zudem den Vorteil, dass der Bericht inhaltlich nochmal Korrektur gelesen wird.

Das kann man schon während des Praktikums tun

Auch wenn nach dem Praktikum meist genug Zeit bleibt, den Bericht zu schreiben, sollte man sich schön während des Praktikums Gedanken darüber machen und bestimmte Informationen frühzeitig dokumentieren. Häufig fällt es nach Beenden des Praktikums schwer, sich an alle Tätigkeiten während des Praktikums zu erinnern. Daher ist es hilfreich, dass man bereits während des Praktikums eine Liste mit allen Aufgaben erstellt und regelmäßig aktualisiert. Natürlich kann man im Bericht unwichtigere Tätigkeiten auslassen, durch die Auflistung vergisst man aber auf jeden Fall die wichtigeren Projekte nicht. Hilfreich sind auch Notizen bei bestimmten Gesprächen oder wichtigen Besprechungen. Hinzu kommt, dass man während des Praktikums leichter Zugriff auf Informationen rund um das Unternehmen hat, beispielsweise haben die meisten größeren Unternehmen offizielle Unternehmenspräsentationen, aus denen man Kennzahlen zum Unternehmen herausnehmen kann.

Die richtige Gliederung

In der Einleitung kann man kurz schildern, warum man sich für die Praktikumsstelle bei genau diesem Unternehme, in dieser Branche und in der Abteilung entschieden hat und einen Überblick über die Einrichtung oder Institution und die ausgeführten Tätigkeiten geben. Auch auf den Bewerbungsprozess kann man eingehen. Hier gibt man außerdem Zeitraum und Dauer des Praktikums an und fasst kurz die Vorstellungen und Erwartungen an das Praktikum zusammen.

Das folgende Kapitel kann sich dann tiefgehender mit dem Unternehmen sowie der Abteilung beschäftigen, in der man während des Praktikums eingesetzt war. Dieser Abschnitt sollte eher objektiv, das heißt nicht wertend, formuliert werden. In welcher Branche ist das Unternehmen tätig? Was sind wichtige Produkte oder Projekte der Institution? Hier kann man außerdem Daten und Fakten aus der Gründungsgeschichte sowie wichtige Kennzahlen des Unternehmens (etwa die Mitarbeiterzahl oder der Umsatzerlös) einbauen. Dann kann man die Organisationsstruktur des Unternehmens, die spezielle Abteilung und die Aufgabenverteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschreiben.

Das nächste Kapitel sollte sich dann den konkreten Aufgaben und eigenen Projekten während des Praktikums widmen. Hilfreich ist es, sich hier einen typischen Arbeitstag in Erinnerung zu rufen und die regelmäßig getätigten Aufgaben zu beschreiben. Von manchen Hochschulen wird hier auch die Ausarbeitung eines konkreten Projekts gefordert. Dieser Abschnitt dürfte dem leicht fallen, der sehr eigenständig an einem Projekt oder Thema arbeiten durfte. Da die meisten Praktikanten aber im Tagesgeschäft mitarbeiten, muss hier erst ein Thema herausgefiltert werden.

Die Projektbeschreibung

Oft soll die Projektbeschreibung mit theoretischen Studieninhalten in Verbindung gebracht werden. Hilfreich für die Wahl des zu beschreibenden Projektes ist es daher, sich zu überlegen, zu welchen Aufgaben man im Studium schon einmal etwas gelernt hat oder von welcher Aufgabe man weiß, dass es hierzu Fachliteratur gibt. Ein Beispiel im Fachbereich BWL/HR kann zum Beispiel die Mitarbeit bei der Vorbereitung eines Workshops sein. Entsprechende Literatur könnte dann aus den Themengebieten rund um Personalentwicklung, Unternehmenskultur oder Change Management stammen. Der Praktikant soll

Das gewählte Projekt sollte zunächst ausführlich beschrieben und dessen Zielsetzung verdeutlicht werden. Wie lief die Vorbereitung ab, welche Personen und Abteilungen waren am Projekt beteiligt? Anschließend wird der genaue Ablauf des Projekts beschrieben. Zum Schluss folgt ein Absatz über die Nachbereitung des Projekts. Zum einen kann hier direktes Feedback oder Reaktionen auf das Projekt festgehalten werden – im Beispiel des HR-Workshops wären das zum Beispiel Rückmeldungen der Teilnehmer. Weiterhin kann der Praktikant aber auch selbst den Projektablauf kritisch bewerten und aufschreiben, wo er Verbesserungspotenziale sieht oder was er beim nächsten Mal anders machen würde. In diesen Teil sollten dann auch Zitate oder Überlegungen aus der Fachliteratur samt Quellenangaben eingearbeitet werden.

Das Fazit

Im letzten Kapitel oder im Fazit geht es dann um die subjektive Bewertung des Praktikums. Welche Erwartungen hatte man im Vorfeld an das Unternehmen und das Praktikum? Wurden diese Erwartungen erfüllt? Hier sollte man auch einen kritischen Blick auf die Vorbereitung und Betreuung des Praktikums seitens der Hochschule und des Unternehmens werfen. Waren Aufgabenstellungen und Zuständigkeiten während des Praktikums klar geregelt? Was könnte die Hochschule oder das Unternehmen bei der Betreuung zukünftiger Praktikanten anders machen?

Hinzu kommt dann natürlich auch die inhaltliche Bewertung des Praktikums: Was hat man in der Praxisarbeit gelernt, welche Themen und Anregungen nimmt man mit für das Studium oder das spätere Berufsleben? Ist man zufrieden mit der eigenen Wahl der Praktikumsstelle? Hat einen das Praktikum in der Berufswahl bestärkt oder eher davon abgebracht? Welche Kompetenzen oder „Soft Skills“ wurden während des Praktikums erworben?

An dieser Stelle kann man auch einen kurzen Vergleich zwischen Theorie und Praxis ziehen: Welche aus dem Studium bereits vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten haben bei der Bearbeitung der Aufgaben geholfen? Waren die Aufgaben zu anspruchsvoll oder fühlte man sich überfordert? Welchen Rückschluss kann man hieraus auf konkrete Studieninhalte ziehen – würde man sich an manchen Stellen in den vorbereitenden Semestern vielleicht mehr Tiefgang wünschen?

Zusammenfassung

Wichtig ist es, sich bereits während des Praktikums Notizen zum Erlebten zu machen. Der Praktikumsbetreuer kann dabei helfen, die richtigen Informationen für den Bericht zu sammeln und gibt Tipps zum Datenschutz. Es ist ratsam, frühzeitig grundlegende Informationen zum Unternehmen zu sammeln. Bei der Hochschule oder dem Dozenten sollte man sich im Vorfeld über die formalen und inhaltlichen Vorgaben erkundigen. Bevor man mit dem Schreiben beginnt, sollte man mit Hilfe einer Gliederung den Text strukturieren und sich Gedanken machen, welche Inhalte man in welchem Kapitel erwähnen möchte. Ist eine Projektbeschreibung gefordert, sollte auch diese detailliert ausgearbeitet und durch Zitate aus Fachliteratur untermauert werden. Für das Fazit und die persönliche Bewertung des Praktikums sollte man sich genug Zeit nehmen und – auch kritisch – herausarbeiten, welche Auswirkungen das Praktikum im Bezug auf das Studium und die spätere Berufswahl hat.

Top Artikel in Der Praktikumsbericht